Die Hilfsorganisation War Child hilft bei mentalen Problemen
Weltweit wachsen derzeit rund 200 Millionen Kinder inmitten von bewaffneten Konflikten auf. Neben der ständigen Angst um das eigene Leben leiden sie dabei an Unruhe, Ängsten, Depressionen. Die Organisation War Child steht diesen Kindern mit psychosozialer Unterstützung, Bildung und Schutz durch evidenzbasierte Programme bei.
„War Child ist in den Niederlanden so bekannt wie Greenpeace hier“, sagt Dr. Dirk Reinsberg, seit Mai 2022 Geschäftsführer von War Child Deutschland, die es hier seit 2019 gibt. Neben eigener Programmarbeit hierzulande ist das wichtigste Vorhaben, durch Fundraising die internationalen Projekte mit zu finanzieren. Diese Finanzierung stellen zunächst die Hauptorganisationen in den Niederlanden, England und Kanada sicher. Um zu wachsen wurden weitere Fundraising-Büros eröffnet, so wie von den Niederlanden zuletzt in Deutschland.
Dr. Dirk Reinsberg bringt langjährige Leitungs-, Marketing- und Kommunikationserfahrungen mit, in erster Linie durch seine Tätigkeiten beim WWF und zuletzt Oxfam. Er ist begeistert von der Arbeit, die War Child verfolgt: die mentale Gesundheit der Kinder aus und in Kriegsgebieten. „Unsere Programme werden laufend wissenschaftlich begleitet, untersucht, angepasst, damit sie bestmögliche Wirkungen erzielen.“ Darum kooperiert War Child mit etlichen weiteren Organisationen, die sich um die vielen anderen Bedürfnisse von Kriegsopfern und Geflüchteten kümmern.
Für Kinder und Familien beispielsweise in der Ukraine bedeutet der Alltag, dass ihre Städte von Raketenangriffen erschüttert werden. Familien flüchten mit ihren Kindern in unterirdische Bunker und müssen dort viele Stunden verweilen. Stunden, in denen die Kriegsgeräusche bis in den Bunker hinein dringen.
Lern-App für die Luftschutzbunker
Lehrer versuchen, den Schülern dort trotzdem einen Ort der Ruhe zu schaffen – und nutzen dabei die von War Child entwickelte App mit den „Can’t Wait to Learn-Spielen“ für Tablets und Handys. Gemeinsam lösen sie Mathe-Aufgaben, und andere Lernspiele lenken die Kinder ein wenig davon ab, was draußen vor sich geht. Sie bieten ihnen gedankliche Fluchtmöglichkeiten. ‚Ich lerne, ich warte nicht‘, lautet das Motto der App, und das Besondere der Lernspiele, ist, dass sie an die Kulturen und Welten der Kinder angepasst sind. Die Lernspiele werden in Zusammenarbeit beispielsweise mit ukrainischen Kindern und dem ukrainischen Bildungsministerium entwickelt und sind in App-Form überall auf der Welt für Kinder aus der Ukraine nutzbar. In dieser für sie bekannten und vertrauten Welt, die die Spiele darstellen, finden sie Freude und Trost – ob als Geflüchtete in Deutschland, anderen Ländern oder noch direkt im Kriegsgebiet.
Doch das ist nur eine Schiene der Projektarbeit. Hier in Deutschland gibt es das Programm „TeamUp“, das geflüchteten Kindern dabei helfen soll, mit ihren Gefühlen umzugehen, sie zu stärken und ihre Zukunft gestalten zu können. Trainer und Moderatoren werden für „TeamUp“ ausgebildet und geschult, um die non-verbale Maßnahme, die überall in Krisengebieten funktioniert, auch in Geflüchteten-Zentren in Deutschland umzusetzen.
Alles auf null
Die Arbeit von War Child wird zu einem Teil auch durch Fundraising-Maßnahmen finanziert. Für den zunächst stark eventfokussierten Fundraising-Ansatz war der Beginn der Corona-Pandemie allerdings eine der größten Herausforderungen in der Geschichte der Organisation. Obwohl in Deutschland im Jahr vor Corona bereits die Band „Revolverheld“ als Botschafter gewonnen werden konnte, war mit Corona und dem Wegfall aller öffentlichen Veranstaltungen auch das private Fundraising faktisch auf null gesetzt.
Fundraising auf weißem Blatt
Jetzt scheint es, als hätte Dirk Reinsberg beim Fundraising ein weißes Blatt vor sich und die Anschub-Finanzierung von War Child Niederlande für den Auf- und Ausbau von Fundraising hinter sich. Das weiße Blatt ist dabei bereits beschrieben, denn zum einen hat er einen klaren Auftrag und zum anderen hat er sich für eine Strategie mit zwei Schwerpunkten entschieden: Digital- sowie Großspenden-Fundraising. Das eine für die Gewinnung von Interessenten und Spendern und vor allem Dauerspendern in der Breite – das andere für die größten Potenziale. Dabei geht es ihm nicht um viel Traffic auf der Website, sondern vor allem um die Konvertierung. Die punktgenaue Kostenkontrolle ist dabei sein wichtigstes Steuerungsinstrument. Reinsberg: „Wir wollen kontrolliert, schnell und zügig wachsen.“
Gewaltige Aufgaben
Doch der Alltag bei einer so jungen Organisation und mit kleinem Team ist bestimmt von Themen wie dem allgemeinen Business-Plan bis hin zu Google Grants. Reinsberg und das Team sind alle erst seit 2022 an Bord. Seither musste die Homepage auf Spendengewinnung optimiert, das nationale Programm aufgebaut, das CRM-System ordentlich aufgesetzt und das Budget hinbekommen werden. „Es ist ein komplett anderes Arbeiten; mit kleinem Team und wenn kaum was etabliert ist“, sagt er und freut sich auf das, was vor ihm liegt: Ein Marathonlauf im Fundraising.
Hier gelangst Du direkt zur Seite der Organisation: www.warchild.de